Kas Lemmens

Das ist Kas Lemmens, einer der talentiertesten Street-Snowboarder in Europa, ja sogar in der Welt.

December 16, 2024
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Die Niederlande sind sicherlich nicht der erste Ort, an den man denkt, wenn es um die Herkunft von großartigen Snowboardern geht. Trotzdem hat das holländische Netzwerk an Skihallen im Laufe der Jahre einige Profis hervorgebracht. Das ist Kas Lemmens, einer der talentiertesten Street-Snowboarder in Europa, ja sogar in der Welt. Er überzeugt nicht nur durch seinen einzigartigen Ansatz und die hervorragenden Video-Parts, sondern vor allem durch sein breites, typisches Lächeln, seine guten Vibes und seine ruhige Einstellung, egal, was kommt. In der Welt des Snowboardens ist Kas ein Champion in Sachen mentale Gesundheit, und zwar dank seiner Plattform Time For Service, deren Botschaft darin besteht, jeden Tag einen Check-up mit sich selbst durchzuführen und sich zu fragen: „Wie fühle ich mich heute?“. Jetzt, wo sein neuer Film herauskommt und der Winter vor der Tür steht, haben wir Kas angerufen, um über seine Kindheit im Flachland, mentale Gesundheit und seine Zukunftspläne zu sprechen.

Für diejenigen, die dich noch nicht kennen – stell dich doch einfach selbst vor.

Mein Name ist Kas, ich bin 30 Jahre alt. Ich lebe in den Niederlanden und snowboarde gern. Tatsächlich mache ich Vieles gern!

Erzähl uns mal von deiner Reise auf dem Snowboard.

Wir haben hier in Holland keine Berge, aber wir haben einige Indoor-Skihallen. Ich komme aus einer kleineren Stadt im Süden, die ihre eigene Skihalle hat. Sie gehört dem Vater eines Freundes. Früher war ich oft nach der Schule dort snowboarden. Nach einiger Zeit haben wir uns darauf vorbereitet, auf unser erstes „Event“ in einer bekannteren Skihalle in einer größeren Stadt hier zu fahren. Als wir dort waren, haben wir gemerkt, dass wir ziemlich gut waren – das war überraschend! Und von da an ging es los, würde ich sagen. Es gab schon eine Handvoll niederländischer Snowboarder, die Videos machten und irgendwie haben sie mich eingeladen, bei einer neuen Produktion mitzumachen. Zu der Zeit war ich 16. Ich ging mit ihnen nach Helsinki, wo ich zum ersten Mal mit Urban Snowboarding in Kontakt kam. Der Ausdruck gefällt mir überhaupt nicht. Ich nenne es einfach Snowboarden.

Beschreib uns doch mal die Szene vor Ort.

Es fühlt sich eher an, als ginge man in den Skatepark und nicht in die Berge. Alle sind zusammen in einer kleinen Halle. Man kann mit dem Snowboard nach unten fahren. Das dauert etwa 10 Sekunden. Und dann nimmt man eine Minute lang den Lift nach oben, während man ständig seine Freunde sieht. In den Bergen ist das Gebiet natürlich viel größer. Man ist also nicht immer mit seinen Freunden zusammen. Egal, ob auf dem Lift, im Resort oder sonstwo. In einer Halle sind alle zusammen. Ich mache einen Trick, meine Freunde sehen ihn. Meine Freunde machen einen Trick, ich sehe ihn - das ist eine gute Dynamik und wir helfen uns gegenseitig.

Was sind die Herausforderungen für einen Profi-Snowboarder aus den Niederlanden?

Die Herausforderungen? Man muss immer irgendwo hinfahren, um Schnee zu finden! Filmen bedeutet für mich, zu verreisen. Aber ich habe gemerkt, dass mir das gefällt. Ich komme nach Hause und habe nichts mehr mit dem Snowboarden zu tun. Meine Freunde snowboarden nicht. Deshalb fühlt es sich gut an, etwas Abstand zum Snowboarden zu bekommen, wenn ich nicht gerade filme.

Wie ist deine Routine in Holland?

Im Sommer arbeite ich in einer Tischlerei. Ich unternehme viel mit meiner Freundin, hänge mit Freunden ab. Das Übliche. Ich versuche auch, so gesund wie möglich zu bleiben, sowohl körperlich als auch mental. Ich habe gerade ein Videoprojekt abgeschlossen, an dem ich in den letzten Jahren gearbeitet habe: Transparent. Ich hatte das Glück, dies mit meinen Freunden und Vans-Teamkollegen Dominik, Ivika und Will zu tun. Mein guter Freund Tim Schiphorst hat alles gefilmt und geschnitten. Wir sind zurzeit dabei, alles fertig zu stellen. Die Veröffentlichung wird sehr bald sein, im Dezember oder Januar. Gerade hatten wir Premieren in Salt Lake und Innsbruck, das hat sehr viel Spaß gemacht. Und dann habe ich in letzter Zeit viel an Time For Service gearbeitet.

Erzähl uns von Time For Service.

Damit habe ich vor drei Jahren begonnen. Ich brauchte etwas, mit dem ich meine ganzen Interessen verbinden konnte: mentale Gesundheit, Kunst, Kleidung, Musik und natürlich das Snowboarden. Während eines Trips mit Vans vor ein paar Jahren hatte ich eine Autopanne und dadurch erschien „Time For Service“ auf dem Armaturenbrett. Ich überlegte und dachte, es wäre eine gute Möglichkeit, das Thema mit dem Bewusstsein für mentale Gesundheit zu verbinden. Man muss ein Auto immer mal wieder durchchecken lassen, ansonsten gibt‘s eine Panne. Und dasselbe gilt auch für die mentale Gesundheit. Es ist gut, sich um sich selbst zu kümmern und gesund zu leben. Mit dem Namen „Time For Service” verbinde ich viele verschiedene Dinge, wie Kleidung und Events. Das ultimative Ziel ist es aber, die Leute, die den Namen sehen, dazu zu bringen, sich folgende Frage zu stellen: Wie fühle ich mich heute? Auch wenn damit nur einer Person geholfen wird, ist das schon etwas.

Was sind deine Pläne für diesen Winter?

Ich weiß gar nicht mehr, wann ich das letzte Mal keinen Plan hatte. Aber für diesen Winter habe ich tatsächlich keinen. Ich werde wohl das Snowboarden etwas mehr genießen und mich nicht so aufs Filmen konzentrieren. Ich würde mit dem Team auch gern ein paar Reisen unternehmen, aber auch für mich selbst snowboarden.

Was inspiriert dich beim Snowboarden?

Leute, die einen anderen Ansatz haben. In Norwegen gibt es eine Gruppe namens Sensesse. Sie haben eine neue Einstellung zur Szene und machen es anders. Sie haben eine Modenschau und Premiere in New York mit der Dustbox-Crew gemacht, was echt cool war. Das Gleiche gilt für Dustbox, die jüngere Generation, die sich nicht scheut, über den Tellerrand hinauszuschauen und die Dinge auf ihre eigene Weise zu machen.

Und abgesehen vom Snowboarden? Was inspiriert dich?

Ich mag Leute, die Dinge anders angehen, meine Freunde, Kunst, Musik.

Wie würdest du die Vibes im Vans Snow-Team beschreiben?

Das Team befindet sich momentan wirklich in einer ausgezeichneten Dynamik. Benny Urban an der Spitze des Teams zu haben, ist eine echte Inspiration; er übernimmt die Führung und treibt die Dinge mit Energie voran. Die Gruppe ist sehr verbunden. Wir hängen zusammen ab, und auch wenn wir alle verschiedene Ansätze haben, denken wir ähnlich. Nur die Ausführung ist anders. Man kann von jedem etwas lernen. Alles in allem ist es eine Gruppe von tollen Menschen.

Deine Lieblingsschuhe von Vans fürs Snowboarden?

Ich trage die Hi-Standards oder die Hi-Standard Pro.

Irgendwelche letzten Worte? Eine Botschaft ans Internet? Eine Nachricht an dein jüngeres Ich?

Danke an alle, die mich auf meinem Weg unterstützen. Danke auch an alle, die versuchen, einen positiven Einfluss auf die Welt zu haben. An mein früheres Ich? Sei gut zu dir. Bleib verwundbar. Es soll dir egal sein, was die anderen von dir denken. Ich arbeite dran.

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