Martino

Von Lugano hinaus in die Welt – Martino Cattaneo machte sich im Laufe der letzten Jahre heimlich, still und leise einen Namen in der EU-Szene.

November 29, 2024
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Von Lugano hinaus in die Welt – Martino Cattaneo machte sich im Laufe der letzten Jahre heimlich, still und leise einen Namen in der EU-Szene. Mit seinem unverwechselbaren Stil ist es unmöglich Martino nicht gebannt dabei zuzusehen, wie er durch Spots und Übergänge manövriert. Aber lasst euch von seinem Talent allein nicht täuschen: Hinter seinem Stil steckt ein brillanter, analytischer Verstand mit einer tiefen Liebe und einem tiefen Verständnis für das Skateboarden, das ihn immer und überall begleitet. Kommen wir direkt zur Sache. Das ist Martino Cattaneo!

Nimm uns ein wenig mit in dein Leben.

Ich heiße Martino Cattaneo. Ich bin 31. Ich bin in Lugano in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Mit 11 Jahren habe ich mit dem Skaten angefangen. Nachdem ich einige Monate in Barcelona war, lebe ich jetzt wieder in Lugano.

Wie fandest du Barcelona? Wie kam es dazu, dass du zurückgezogen bist?

Ich bin nach einer Reise während der COVID-19-Pandemie dortgeblieben, weil ich sonst in der Schweiz in Quarantäne gemusst hätte und in Barcelona ist es immer schön. Ich kam im April zum ersten Mal nach Barcelona. Das Wetter war gut und ich hatte Spaß, also blieb ich. Es gefiel mir dann echt gut. Ich konnte jeden Tag an vielen verschiedenen Spots skaten. Da fiel die Entscheidung leicht, länger zu bleiben. Ich wohnte im Poble Sec von Parallel, nicht weit vom Parallel Plaza entfernt. Das war eine tolle Gegend.

Ich bin wieder nach Lugano gezogen, weil ich so viel unterwegs bin. Ich hatte immer das Gefühl, dass Lugano der perfekte Ort für mich ist, um zwischen meinen Reisen zu entspannen. Hier habe ich meine Freunde und es ist einfach perfekt, um meine Batterien aufzuladen, bis es mit der nächsten Mission weitergeht.

Wie sieht ein normaler Tag in Lugano so aus?

Ziemlich ruhig. Ich versuche einfach, mich von meinen Skatetouren zu entspannen und meinen Körper zu schonen. Normalerweis beginne ich den Tag nach dem Aufwachen mit Wasser. Ich versuche erstmal Kaffee zu vermeiden und mich zu bewegen, ein bisschen spazieren zu gehen, in der Stadt herumzufahren vielleicht. Dann gibt es Obst, Kaffee und Dehnübungen. Dann plane ich meinen Tag. So läuft das.

Dann treffe ich mich mit Freunden, skate ein bisschen, fahre aber hauptsächlich in der Stadt herum, auf flachen Ebenen oder vielleicht ein paar kleinen Hügeln ... Wir haben auch einen See hier, an dem ich im Sommer gern entspanne. Ein unbeschwertes Leben halt.

Beschreib doch mal die lokale Szene dort.

Es ist eine eng verbundene, gefestigte Szene, die es schon immer gegeben hat. In den 20 Jahren, in denen ich schon hier skate, war immer etwas los. Skater und andere Leute machen ständig was.

Ich erinnere mich, dass wir, obwohl die Stadt klein ist und die Szene auch, Zugang zu der Szene in Italien hatten, weil sie ganz in der Nähe liegt. Mailand ist nur eine Stunde entfernt und in Italien war viel mehr los. Und wenn wir nur ein paar Stunden in die andere Richtung gefahren sind, waren wir in Zürich ... Es war immer eine enge Szene, aber es gab einige starke Verbindungen zu anderen Szenen in Europa. Ich denke, das hat auch dazu beigetragen, dass es heute diese breitere Szene gibt.

Wo skatest du außerhalb von Lugano noch gern?

Auf alle Fälle in Spanien. Die Spots dort sind großartig. Barcelona ist toll, und man hat fast immer gutes Wetter. Mir gefallen auch die Städte im Norden, wie Kopenhagen, Hamburg und Köln. In der Gegend hier gefällt mir auch Lausanne gut.

An was arbeitest du zurzeit?

Hauptsächlich Tourvideos. Nicht wirklich persönliche Projekte. Im ersten Halbjahr haben wir viele Reisen unternommen, die Videos dazu kommen bald raus. Ich bin noch offen für Ideen oder zukünftige Projekte. Wir haben in diesem Jahr schon „Where is Tom“ rausgebracht, was eine große Herausforderung war, aber auch viel Spaß gemacht hat. Die ganzen Reisen mit der Crew, das war toll. Wir sind alle gute Freunde, was zum Spaß beigetragen hat. Es war aber nicht immer leicht. Es war schwierig, die Clips zu drehen und gute Spots zu finden, aber letzten Endes haben wir es geschafft. Ich war total motiviert und wollte zusammen mit meinen Freunden an meine Grenzen gehen.

Viele der Reisen haben einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Vor allem Alicante war etwas ganz Besonderes. Willow hat auf dieser Reise wirklich alles gegeben, ist von Dächern gesprungen und so weiter. Es war total verrückt.

Wie würdest du die Vibes im Team Vans beschreiben?

Es ist eine echt bunte Mischung an Persönlichkeiten. Irgendwie gleichen wir uns gut aus. Die Crew ist eng zusammengewachsen, wir kennen uns gut und machen das schon seit einigen Jahren gemeinsam. Natürlich geht es auch manchmal ganz schön chaotisch zu. Es ist nicht immer leicht mit zwei Transportern voller Leute unterwegs zu sein, aber alles in allem war alles wirklich toll!

Was inspiriert dich beim Skaten?

Das Skateboarden an sich fasziniert mich. Wie man seine ganze Energie darin bündeln kann, und wie man als Kollektiv funktioniert. Alles daran inspiriert mich, es ist eine Welt für sich: Die Videokultur der Skatebranche, die Skate-Zeitschriften, die Fan-Magazine. Das finde ich alles total interessant. Auch die Vert-Szene von damals ist spannend. Die ganzen alten Videos, die jetzt auf YouTube sind, haben mich immer inspiriert.

Und was Skater betrifft: Geoff Rowley, Peter Hewitt, John Cardiel, Neil Blender, Grant Taylor, Raven Tershy, sowie meine Freunde Chris Pfanner, Willow, Doobie, Schianta und die ganze Vans Europe Crew.

Und abseits vom Skateboarden? Was gibt dir den Kick?

Es gibt nicht wirklich viel, das mich so begeistert wie das Skaten, aber ich finde, es ist wichtig, ein aktives Leben zu führen. Laufen, snowboarden. Ich fahre auch gern Fahrrad. Ich versuche immer mal andere Sache auszuprobieren. In letzter Zeit gehe ich gerne klettern, weil es kostenlos ist und Spaß macht - es kann ganz schön angsteinflößend sein, aber technisch gesehen ist es nicht so gefährlich wie Skateboarden oder anderen Aktivitäten. Ansonsten chille ich auch gern, verbringe Zeit mit meinen Freunden oder entspanne in der Natur. Ich verreise auch außerhalb von Skatetouren total gern.

Was sind deine Lieblingsschuhe von Vans zum Skaten?

Sk8 Hi‘s! Sie bieten großartigen Halt, sind aber nicht zu dick. Und ich mag den Look. Die Classics sind sowieso alle toll.

Irgendwelche letzten Worte? Eine Botschaft ans Internet? Eine Nachricht an dein jüngeres Ich?

Genieße den Prozess und mach einfach!

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